Neue Chance für den Knaack-Club an der Eberswalder Straße

Kleine Anfrage 17/11604

Die erfolgreiche Standortsuche für den Knaack-Club unterstütze ich gerne und freue mich, dass der Club nun zurück in den Wahlkreis kommt. In einer Kleinen Anfrage habe ich mich über die Unterstützung durch den Senat und den Bezirk erkundigt und Details zur Planung erfragt.

 

Kleine Anfrage

des Abgeordneten Stephan Lenz (CDU)

vom 20. Februar 2013 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 21. Februar 2013) und Antwort 

Neue Chance für den Knaack-Club in Pankow!

Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt: 

Frage 1: Liegt dem Senat eine genaue Zeitplanung für das Bauprojekt für den Knaack-Club an der Eberswalder Straße vor?

Antwort zu 1:Für die bauplanungs- und bauordnungsrechtliche Beurteilung und Genehmigung des Bauprojekts Knaack-Club ist der Bezirk Pankow weitgehend und selbstständig zuständig. Die Fragen 1-7 wurden vom Bezirksamt Pankow wie folgt beantwortet:

Mit den Betreibern des Knaack-Clubs ist eine Zeitplanung verabredet. Diese sieht vor, das Jahr 2013 für die Bauvorbereitung (Bauwerkplanung, notwendige Gutach- ten, Schallschutz, Brandschutz usw.) und für abschließende Vertragsverhandlungen für den Erbbaurechtsvertrag zu nutzen. Für 2014 ist das Baugenehmigungsverfahren vorgesehen. Bauvorbereitung und Durchführung sollen 2014 und 2015 erfolgen.

 

Frage 2: Wer bzw. welches Unternehmen plant die Errichtung des Neubaus? 

Antwort zu 2 : Den Neubau planen die Betreiber des alten Knaack-Clubs in Zusammenarbeit mit der im Bezirk Pankow ansässigen Black Box Music GmbH.

 

Frage 3: Für wie viele Gäste soll der neue Club Platz bieten? 

Antwort zu 3: Das Raumkonzept sieht derzeit eine Veranstaltungs- und Konzerthalle für 400 Besucherinnen und Besucher, Lounge – Bereiche und ein Café mit ca. 100 qm Nutzfläche vor. Der Eingangsbereich wird an der Eberswalder Straße abgewandter Gebäudeseite angeordnet, um Nutzungskonflikte mit Anwohnerinnen und Anwohnern von vornherein auszuschließen.

 

Frage 4: Soll die Anzahl der Vorort vorhandenen Parkplätze im Zuge der Baumaßnahmen erhalten oder ausgebaut werden? 

Antwort zu 4: Die Zahl der vor Ort auf der Fläche be- stehenden Stellplätze für den ruhenden Verkehr wird zu Gunsten der künftigen Clubnutzung reduziert werden.

 

Frage 5: Wurde bereits ein Erbbaupachtvertrag zwischen dem Bauherren und dem Land Berlin unterzeichnet?

Antwort zu 5: Nein, derzeit wird der Erbbaupachtvertrag verhandelt.

 

Frage 6: Durch welche Maßnahmen des Senats und des Bezirks werden die Betreiber des Clubs bei der Umsetzung ihrer Pläne unterstützt?

Antwort zu 6: Das Bezirksamt Pankow hat die Betreiber des alten Knaack-Clubs intensiv bei der Standortsuche für einen neuen Knaack-Club unterstützt.

Dabei wurden eine Vielzahl von Standorten vorgeschlagen, begutachtet, besichtigt, erörtert und beschieden.

Die Fläche des neuen Clubs wird vom Bezirksamt über einen Erbbaupachtvertrag dem Betreiber zur Verfügung gestellt werden. Das Bezirksamt Pankow arbeitet mit den Projektverantwortlichen unkompliziert und lösungsorientiert zusammen, um einen neuen Knaack-Club zu ermöglichen.

 

Frage 7: Gibt es weitere Standorte im Bezirk Pankow, die für eine Neuansiedlung von Musik- oder Jugendclubs geeignet sind und wenn ja, wird eine entsprechende Nutzung geprüft?

Antwort zu 7: Es gibt weitere Standorte im Bezirk Pankow, die sich für Clubs eignen. Diese wurden bereits im Rahmen der Ersatzstandortsuche für den Knaack-Club überprüft (viele dieser Flächen und Orte liegen in Gebieten, die von der Clubszene noch nicht entdeckt wurden). Die Clubszene sucht sich selbst neue Standorte, wie z.B. der Club der Republik (ehemals Pappelallee) aktuell in der Willner-Brauerei in der Berliner Straße.

 

Frage 8: Plant der Senat Maßnahmen, um künftigen Nutzungskonflikten zwischen Clubs in Wohngebieten und sanierten bzw. neugebauten Wohnungen, wie sie am ehemaligen Standort des Knaacks aufgetreten sind, vor- zubeugen?

Antwort zu 8: Der Berliner Senat hat zum 1. Januar 2013 ein Musicboard eingerichtet, dessen Aufgaben u.a. die Verbesserung der Berliner Musikinfrastruktur – z. B. gemeinsam mit Clubs und Livespielstätten – sowie die Vermittlung zwischen Berliner Popmusikszene, Verwaltung und Wirtschaft sind. Am 21. März 2013 veröffentlichte das Musicboard im Auftrag der Senatskanzlei darüber hinaus einen sog. Call for Concepts „Pop im Kiez“ für Maßnahmen oder eine Kampagne für ein Miteinander von Livemusik und Nachbarschaft. Je nach eingereichten Konzepten wird das Land Berlin ein oder mehrere Projekt(e) in diesem Sinne fördern. Darüber hinaus kann das Musicboard bzw. die Musikbeauftragte des Landes in Problemfällen als Moderator bzw. Moderatorin auftreten.

 

Frage 9: Plant der Senat weitere Schritte, um das Wegziehen von Clubs aus den Innenstadtgebieten zu ver- hindern bzw. um die Neuansiedlung von Clubs im inner- städtischen Bereich zu fördern?

Antwort zu 9: Der Berliner Senat hat eine neue Liegenschaftspolitik auf den Weg gebracht, mit der auch die kulturelle Nutzung von Liegenschaften als Mehrwert für die Stadt berücksichtigt wird. Die Überlassung von landeseigenen Liegenschaften – durch Verkauf oder Erbpacht – u. a. für kulturelle Zwecke soll verbessert werden. Auch an dieser Stelle kann das Musicboard bzw. die Musikbeauftragte des Landes, die sich im intensiven Dialog mit Clubbetreiberinnen und Clubbetreibern befindet, als Vermittlerin auftreten.

Im Übrigen wird auf die Antwort auf die Kleine Anfrage 17/10150, Frage 10, verwiesen.

Berlin, den 02. April 2013 

In Vertretung

Christian Gaebler

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Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

(Eingang beim Abgeordnetenhaus am 11. Apr. 2013)