Wohin entwickelt sich der Berliner Journalismus?

Situation mit vielen Chancen und Risiken

 In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Medien fand eine sehr spannende Sachverständigenanhörung zum Thema "Entwicklung des Journalismus in Berlin" statt. Angehört wurden Herr Rogalla (Berliner Zeitung), Herr Jung (freier Online-Journalist), Herr Kampmann (Prenzlberger Stimme) und Herr Lammel (Deutscher Journalistenverband e.V.). Alle Referenten machten deutlich, dass sich die gesamte Branche des Journalismus im Umbruch befindet. Dies birgt viele Chancen, aber auch viele Risiken. Das klassische Printmedium 'Zeitung' befindet sich auf dem Rückzug. 


Aus meiner Sicht besteht kein Grund zur Panik. Auch in zehn Jahren wird es noch Zeitungen mit qualitativ hochwertigem Inhalt geben. Genauso ist festzuhalten, dass es schon jetzt die Möglichkeit gibt, sich im Internet über entsprechende Portale oder Blogs fundiert zu informieren. Das Problem wird darin bestehen, unter den unzähligen Angeboten die richtige Auswahl zu treffen oder überhaupt treffen zu können. Auch muss es gelingen, für die Gewinnung und Bewertung von Informationen den Lesern bzw. Konsumenten die notwendige Zeit zu gewähren. Das wird nicht ohne die Hilfe von Journalisten gehen, die sozusagen eine Vorauswahl treffen. Dieses aus meiner Sicht notwendige Ziel einer Entschleunigung als Grundlage jedweder Versachlichung im Prozess der Meinungsbildung stellt eine der großen Herausforderungen unserer Zeit dar. Wir alle werden noch einiges lernen müssen, um uns im heutigen Informationsdschungel zu bewegen. Dazu gehört auch die Bereitschaft, für Informationen abseits der klassischen Papierzeitung etwas zu bezahlen.