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25.09.2019, 10:30 Uhr
Viel Obdachlosigkeit, erste Maßnahmen zeigen aber Wirkung
Zweiter Runder Tisch zur Situation am Bahnhof Pankow
Gestern habe ich gemeinsam mit Andreas Otto MdA und Stefan Gelbhaar MdB zum zweiten Runden Tisch zur Situation rund um den Bahnhof Pankow eingeladen. 20 Teilnehmer sind der Einladung gefolgt und haben mit uns die Situation erörtert. Dabei wurde deutlich: Es gibt viel Obdachlosigkeit in Pankow, aber auch gute Hilfsangebote. Diese müssen verknüpft werden, damit sich die Pendler, Anwohner und Gewerbetreibenden weiterhin sicher fühlen. 
Immer wieder haben sich Pankower an mich gewandt und von schwierigen Verhältnissen rund um den Bahnhof Pankow berichtet: Vandalismus, Pöbelei und Gerüche vom Hinterlassen der Notdurft sind für viele Anwohner, Pendler und Gewerbetreibenden eine Belastung. Und die Zahlen zeigen, dass es in Pankow - einem als sicher und mit vielen Hilfsangeboten gut aufgestellt wahrgenommenen Bezirk -  tatsächlich auch im gesamtberliner Vergleich viel Obdachlosigkeit gibt. 

Für den Runden Tisch haben wir Anwohner und Gewerbetreibende gemeinsam mit Vertretern von Hilfsorganisationen der aufsuchenden Sozialarbeit sowie Vertreter der Sicherheitsorgane (Polizei, Ordnungsamt, DB Sicherheit und BVG Sicherheit) eingeladen. Ich bin davon überzeugt: Gemeinsam können wir viel Bewegen - dafür müssen wir aber von den jeweiligen Angeboten wissen!

Ergebnis des ersten Runden Tisches im März diesen Jahres war, dass wir nicht genau wissen, wer sich wann und weshalb im Bahnhofsumfeld aufhält. Damit zusammen hängt auch die Frage, in welcher Landessprache Hilfsangebote unterbreitet werden müssen. Außerdem sollten die Zahlen der Straftaten rund um den Bahnhof angeschaut werden. 

Diese Fragen konnten gestern Abend beantwortet werden, nachdem der vom Bezirksamt beauftragte Verein Horizonte seine aufsuchende Sozialarbeit rund um den Garbatyplatz aufgenommen hat: Es gibt insgesamt drei Gruppen. Die größte Gruppe sind mit rund 90 Prozent sidn rumänischstämmige Obdachlose, zudem gibt es immer wieder Gruppen von (alkoholisierten) Jugendlichen, die gerade in den Abendstunden für eine Lärmbelästigung sorgen. Nicht zuletzt gibt es auch noch eine Gruppe von (sporadischen) Obdachlosen und Trinkern auf dem Platz.

Eine positive Bewertung gibt es für die Mobile Polizeiwache, die seit dem Frühjahr an 10 Tagen auf dem Garbatyplatz Präsenz zeigte. BVG und DB haben sich gegenseitig das Hausrecht übertragen, um sich gemeinsam um den gesamten Bahnhof kümmern zu können - hier werden unterschiedliche Zuständigkeitsbereiche im Sinne der besseren Wirksamkeit überwunden. Außerdem hat der Verein Horizonte im Auftrag des Bezirksamt mit Sprachmittlern die Obdachlosen aufgesucht, eine Verknüpfung mit weiteren Hilfsangeboten (wie Dusch-Wagen und der Caritas) ist geplant. Diskutiert wurde gestern Abend auch die Möglichkeit einer mobilen Toilette o.Ä., um die starke Geruchsbelästigung durch Urin und Kot zwischen den Fahrradständern zu vermeiden. Zudem wird es mehrsprachige Informationsflyer geben, um auf die unterschiedlichen Hiolfsangebote hinzuweisen. 

Insgesamt scheint sich die Situation über den warmen Sommer hinweg entspannt zu haben, insbesondere was die Zahl der Laden- und Fahrraddiebstähle betrifft. Gleichzeitig gibt es eine andauernde gefühlte Unsicherheit für viele Passanten und es ist damit zu rechnen, dass es über die Wintermonate wieder eine Zunahme der , da die obdachlosen Menschen oftmals Schutz vor der Kälte im Bahnhosumfeld suchen. Aus diesem Grund soll es im Frühjahr einen dritten Runden Tisch geben, um den begonnenen Dialog im Sinne der Pankower weiterzuführen.

Falls Sie zwischenzeitlich Anregungen oder Beschwerden haben, zögern Sie bitte nicht, mich per Mail an lenz@cdu-fraktion.berlin.de zu informieren!

Und falls Sie weitere Informationen zum Runden Tisch suchen: Auch die Berliner Morgenpost hat über unsere Initiative berichtet, den Artikel finden Sie hier
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